Hebamme Dr. Clarissa Schwarz

Gedichtsammlung

Noch ehe du kamst
warteten wir bereits
auf dich.
Noch ehe du kamst
haben wir dich
schon geliebt.
Noch ehe du kamst
verloren wir dich
wieder…

„Was ist sterben“ von Charles Henry Brent

Was ist sterben?

Ich stehe am Meer und schaue hinaus. Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte es, bis es am Horizont verschwindet. Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.“ Verschwunden wohin? Verschwunden aus meinem Blickfeld – das ist alles. Das Schiff ist nach wie vor so groß wie es war, als ich es gesehen habe…

„Der Segen der Trauernden“ von Marie Luise Wölfling

Der Segen der Trauernden

Gesegnet seien alle, die mir jetzt nicht ausweichen. Dankbar bin ich für jeden, der mir einmal zulächelt und mir seine Hand reicht, wenn ich mich verlassen fühle. Gesegnet seien die, die mich immer noch besuchen, obwohl sie Angst haben, etwas Falsches zu sagen. Gesegnet seien alle, die mir erlauben, von dem Verstorbenen zu sprechen…

„Du hast das Recht auf Deine Trauer“ aus Ulrich Schaffer: Grundrechte – ein Manifest. Herder Verlag 2022

Du hast das Recht, deine dunklen Stunden zu durchleben und dich nicht durch billige Sprüche aus ihnen herauslocken zu lassen. Schon der Versuch ist eine Entwürdigung deiner inneren Wirklichkeit. Du bist auch deine Dunkelheit. Die Abgründe und Widersprüche gehören auch zu dir. Die Schatten geben deinem Leben Tiefe und Menschlichkeit. Wer mit dir in Beziehung tritt, sollte wissen, dass diese Seite zu dir gehört…

Das Märchen „Vom Kind, das nicht ankam“

Vom Kind, das nicht ankam

Weit, weit weg von hier auf der großen Himmelswiese spielen und tanzen die vielen Himmelskinder, die darauf warten, ihren Erdenweg anzutreten. Obwohl es den Kindern dort gut gefällt, ist es immer eine Freude, wenn wieder eines von ihnen hinunter zur Erde geht. Dann rufen die Glocken des nahen…

Das Märchen „Die Eintagsfliege“ von Hans Christian Andersen

Die Eintagsfliege
Von Hans Christian Andersen

An manch einem warmen Sommertag hatte die Eintagsfliege um die Krone eines alten Baumes getanzt, gelebt, geschwebt und sich glücklich gefühlt. Wenn das kleine Geschöpf einen Augenblick in stiller Glückseligkeit auf den großen, frischen Blättern ausruhte, so sagte der Baum immer: „Arme Kleine! Nur ein Tag währt Dein ganzes Leben! Wie kurz das ist! Wie traurig!“ – „Traurig?“ erwiderte dann stets die Eintagsfliege, „was meinst Du damit? Alles ist so herrlich licht, so warm und schön, und ich selbst bin glücklich!“

Trauer von Geschwisterkindern

Sie und Ihr Kind/Ihre Kinder haben einen Verlust erlebt

Es kann sein, dass Sie bei sich selbst und Ihrem Kind Veränderungen bemerken, die Sie vielleicht verwirren, verunsichern und ängstigen. Seien Sie beruhigt, diese Veränderungen sind eine normale Reaktion auf das, was Sie und Ihr Kind erlebt haben. Nach Ende der Situation werden diese Reaktionen wieder abklingen. Ihr Kind kann traurig sein, weinen, verzweifelt sein, verwirrt, aggressiv und trotzig. Es kann Schuldgefühle und Angst haben, sich sehnen und danach suchen, was nicht mehr da ist.

„Was ich von dir brauche“ Eine Art „Erste-Hilfe-Text“ von Inga Ohlsen für Trauernde und ihre Angehörigen

Was ich von dir brauche – Bitten an meine Freunde und Familie

Was ich von dir brauche, ist, dass du da bist, mir deine Hand behutsam entgegenstreckst durch kleine Zeichen der Aufmerksamkeit, die keine Antwort erwarten. So weiß und fühle ich, dass du mir in der schwersten Zeit zur Seite stehst und ich mich bei dir ausruhen kann. Denn ich bin so erschöpft von den Stürmen, die in meinem Inneren toben. Was ich von dir brauche, ist dein offenes Ohr und vor allem dein offenes Herz, dein ehrliches Mitgefühl…

Trauer um Babys: Trotz Trauer Leben – Mit Trauer Leben

Tod und Verlust bringen immer einen tiefen Einschnitt ins Leben mit sich. Plötzlich ist alles anders, es fehlt jede Perspektive. Der Alltag scheint so leer und alles ist so schwer. Mut und Zuversicht in die Zukunft gehen mit dem Verstorbenen verloren. Besonders schmerzhaft ist der Verlust eines Kindes um die Zeit der Geburt, da diese Kinder oft nicht sichtbar waren und das Umfeld schnell zur Tagesordnung übergeht. Trauer braucht Zeit und jeder erlebt sie anders – lassen Sie sich Zeit, Ihren eigenen Weg zu finden.